Letzte Woche habe ich dich liebevoll daran erinnert, wie wichtig es ist, immer wieder gute Entscheidungen darüber zu treffen, was wir essen. Und das die Basis dieser richtigen Entscheidungen eine liebevolle Selbstfürsorge ist. Nun klingt das immer so logisch und easy. Aber geht es an die Umsetzung, merken wir schnell, dass es zwar simple but not easy ist…
Was die offiziellen und aktuellen Ernährungsempfehlungen betrifft, klaffen einige Meinungen weit auseinander. Teilweise widersprechen sie sich. Was also tun, ohne zu verzweifeln? Hier kommt der gute und achtsame Umgang mit dir selbst ins Spiel.
Ändere erst einmal gar nichts. Dafür schreibe über ein bis zwei Wochen ein detailliertes Eß-Tagebuch. Notiere in diesem Heft nicht nur haargenau wann du was isst und trinkst, sondern führe auch Buch über deine Gefühle und Körperempfindungen dabei.
Also wie fühlst du dich beispielsweise nach deinem Frühstück oder Mittagessen? Bist du müde oder Energie geladen, guter Dinge oder eher träge, hast du das Gefühl, nicht aufhören zu können? Was passiert alles in diesen Stunden (Hektik, schlechte Nachrichten, Ärger, Stress…)? Und was macht dein Körper? Fühlt er sich wohl oder ist er wie aufgebläht, was ist mit Kopf- oder Gliederschmerzen? Und was ist mit dem Toilettengang? Ja, auch das ist sehr wichtig. Notiere so viele Informationen, wie es dir möglich ist. Sei penibler Buchhalter (ein wohlwollender und kluger natürlich) deines Essens, Essverhaltens, deiner Gefühle, Tätigkeiten, deiner Schlafqualität und -quantität usw.).
Nach dieser Zeit der Dokumentation werden dir sicherlich Zusammenhänge und Gegebenheiten auffallen, die sich wiederholen und sich ungünstig auf dein Leben auswirken.
Schreibe dir alle negativen Erfahrungen separat auf und setze Prioritäten. Was löst die schlimmsten Folgen für dein Wohlbefinden aus? Notiere sie in einer Liste, mit dem Schlimmsten beginnend.
Dann weisst du, was die größte Baustelle in deinem momentanen Essverhalten und Lebensstil ist, mit der du dein Wohlbefinden sabotierst. Ändere es ab sofort. Ja, Sweetheart. Radikale Selbstfürsorge ist angesagt!
Nimm dir aber am Anfang nicht zu viel vor. Immer schön eins nach dem anderen. Zieh erst einmal 1-3 Wochen deine erste Veränderung durch. Ändere immer nur EINE Sache gleichzeitig. Geh Schritt für Schritt in die Veränderung Richtung optimalem Wohlfühlen.
Erfreue dich an den positiven Ergebnissen, die sich oft einstellen, obwohl man „nur“ eine Sache verändert hat!
Wer sich zu viel auf einmal zumutet, bricht schnell wieder ab. Das wirkt zwar anfangs sehr motiviert, aber es überfordert das Selbst. Sei auch hier liebevoll und weise mit dir.
Notiere gern auch hier deine Veränderungen. Vielleicht hast du dann am Ende ein schönes Büchlein deiner Transformation.
Was hat das nun alles mit 80/20 zu tun? Dies ist meine Empfehlung und meine mentale Beruhigungspille für dich, um dich gedanklich zu entlasten. Denn 80/20 sind auch Hundertprozent. Wie schon gesagt: It is not about perfection.
Während deiner Dokumentations-Zeit solltest du zwar möglichst konsequent in der Umstellung sein. Aber quäle dich nicht mit versehentlichen oder absichtlichen Ausrutschern. Das ist einfach nur menschlich. Fühle dich nicht schlecht deswegen. Ein schlechtes Gewissen zertritt ziemlich brutal alles, was du dir an Selbstfürsorge herangezogen hast.
Geh in deine Veränderung mit Liebe und Mitgefühl dir selbst gegenüber. 80 Prozent Gutes sind so viel mehr als nichts!
Meistens haben wir uns die schlechten Angewohnheiten ja auch über Jahre herangezogen. Und sie bestätigten bis dato, wie wir über uns selbst dachten. Bauen wir diese Zelte behutsam wieder ab und leben dann fortan unter freiem Himmel.
Es geht nicht um eine Diät, die man beginnt und die dann irgendwann wieder ein Ende hat. Nein. Es ist ein Life-Time-Change-Programm. Du hast also Zeit und wirst vielleicht trotzdem schneller ans Ziel kommen – vor allem aber dauerhafter.
„Take care“ und: „be good to yourself!“ one-hundred-percent!