Ein hundertprozentiges Leben. Was ist das? Müssen wir dabei immer höher, weiter, schneller? Besser werden jeden Tag? Sollen wir permanent an unserem Masterplan des Lebens arbeiten? An uns? Damit wir immer perfekter werden? Mag sein, dass einige Menschen so leben und dieses zu ihrem Credo erklärt haben. Aber darum geht es mir nicht, wenn ich von Hundertprozent-Leben spreche und schreibe.
Ich habe nichts gegen ehrgeizige Ziele, Wünsche und Träume. Und es spricht auch nichts dagegen, über sich selbst hinauswachsen zu wollen. Aber mir widerstrebt der Gedanke der absoluten Perfektion. Manchmal ist der Wunsch nach Perfektion so blockierend, dass wir gar nicht erst anfangen, weil wir uns schon für den „Start“ für zu unzulänglich empfinden. Und dann bleiben wir vielleicht lieber gleich ganz stehen.
Viel wichtiger aber als Perfektion ist die Beseeltheit.
Was meine ich damit? Ich meine damit, von der Idee inspiriert zu sein, ganz bei sich selbst zu sein. Das Tun und das Haben (wollen) raubt uns manchmal dieses simply being. Der Ausgangspunkt von allem ist das echte Ankommen bei uns selbst. Und das ist nicht immer ganz so einfach.
Beim Yoga zum Beispiel kümmern wir uns dann weniger um das „Posen“ (also das: „Wie sieht es für andere aus?“), sondern wir kümmern uns vielmehr darum, wie es sich für uns anfühlt. Wo ist meine Bewegung, wo meine Atmung?
Beim Essen geht es nicht darum, etwas nach außen zu vertreten wie: ich bin Veganer, Paleo-Anhänger oder was auch immer, sondern wir finden den Weg zu einer natürlichen Kost, die uns zutiefst entspricht, mit der wir uns wohlfühlen. Was ist meine Art, mich zu ernähren?
Es geht einfach darum, bei sich selbst zuhause zu sein. Home is not a place, it is a feeling.
Ich wünsche dir für dein hundertprozentiges Leben, dass du genau dort ankommst, bei dir. Beseelt und glücklich über die jetzt schon beste Version deiner Selbst. Indem du einfach bist. Und von dort aus kannst du dann weiter wachsen, blühen und strahlen. Onehundredpercent.